Das SEA Mid-Year Seminar findet jedes Jahr im November in der Nähe von Tokyo statt. Dieses mal fand es vom 26.- 28. November 2001 in Chiba statt, einem Vorort von Tokyo. Es waren alle SEA´s aus Japan angereist, gut 30 Leute aus Ländern wie China, Korea, USA, Irland, Neuseeland, Ungarn, Rumänien, Frankreich, Finnland, Belgien, Brasilien, Jugoslawien, Russland und natürlich auch Deutschland. Sportarten wie Boxen, Bogenschiessen, Skilanglauf, Basketball, Volleyball, Fussball, Tisch Tennis, Rugby, Handball, Kayak, Tennis, Eishockey und Badminton waren vertreten und jeder berichtete was bisher so ablief. Meist werden die Probleme der SEAs besprochen und es gibt auch mehrere Vorträge der verschiedenen SEAs. Die Party kommt dabei abends auch nicht zu kurz und ich hatte das Glück, den Weltpokal der Bayern gegen die Boca Juniors zu sehen.

Hier der Ausblick von meinem Hotelzimmer aus dem 22.Stock des Makahari Prince Hotel in Chiba. Jeder hatte ein Einzelzimmer, was mich etwas gewundert hat, denn sowas geht ziemlich ins Geld. Aber scheinbar hat es CLAIR ja. Ich konnte mich bei so einem coolen Ausblick nicht beklagen.

Hier also die Elite des JET Programms. Von den derzeit über 6600 Teilnehmer des Programms sind gerade einmal 34 von ihnen SEAs (Sports Exchange Advisor), der Rest sind CIRs (Coordinator of International Relations) sowie ALTs (Asisstant Language Teacher), welche auch den Löwenanteil ausmachen. Bis auf 3-4 Mädels ist die Mehrheit doch männlich bei uns. Hinten seht ihr die Dolmetscherbuden, aus denen in fünf verschiedenen Sprachen (Japanisch, Chinesisch, Englisch, Portugiesisch und Koreanisch) übersetzt wurde!

Die Eröffnungsrede hielt Herr Aki Murasato, Direktor und Manager des japanischen Skiverbandes. Er ist selbst viel in der Welt herumgereist und hat ein Zeit lang in jungen Jahren in Österreich gelebt, da er selbst professioneller Skirennfahrer war. Sein Vortreg war sehr interessant!

Gegen mittag durfte ich dann meine Rede zum besten geben. Ich referierte über das korrekte Training bei unterschiedlichen Altersklassen sowie unterschiedlicher Spielstärke. Das ganze wurde dann in fünf Sprachen simultan übersetzt.

Meine Rede sollte ca. 20 Minuten dauern, doch fiel mir während dem Vortrag noch eine ganze Menge ein und so dauerte das ganze dann gut 40 Minuten! Mein Supervisor fand den Vortrag jedoch sehr gut und auch die anderen SEA äußerten sich recht positiv.

Nach mir waren noch einige andere SEAs mit ihren Präsentationen dran. Diese zwei hier, links Henry aus USA, ein Volleyball Coach, und rechts James aus Neuseeland, ein Rugby Coach, referierten über unzureichende Trainningsmöglichkeiten und zuwenig Ausstattung und wie man damit zurecht kommt. Die Jungs waren sehr unterhaltsam genauso wie der Vortrag.

Am letzten Tag gab es dann das obligatorische Gruppenfoto mit allen derzeitigen SEAs in Japan. die Mischung ist ganz gut mit ein paar Frauen und ungefähr einem Drittel aus asiatischen Ländern, sowie ein paar aus Australien/Neuseeland und einem Teil aus Europa. Wirklich multikulturell!!

Am Abend ging es dann zum Toyota Cup, dem Weltpokalendspiel der Vereinsmannschaften. Es spielten der UEFA Champions League Meister gegen den Gewinner der Copa Libertadores Cup in Südamerika. Ich hatte Glück und konnte mir eine Karte für 4000 Yen sichern. Das Spiel war ausverkauft und es spielten FC Bayern München gegen Boca Juniors.

Vor dem Spiel gab es wieder einmal eine positive Überraschung. Ich hatte mir ein O-Bento und Orangensaft gekauft. Doch durfte man auch Plastikflaschen nicht mit ins Stadion bringen. Nun, in Deutschland würden sie eben einen Müllcontainer aufstellen und alle mitgebrachten Getränke darin entsorgen. In Japan denkt man aber weiter: Sie hatten also extra für die Zuschauer einen Stand aufgebaut und drei Leute füllten die Getränke in große Pappbecher um! Super Service ist das !! Fand ich echt klasse!

Ich hatte also einen Platz hinter dem Tor, was aber auch icht so wild war. Der Bayern Fan Block lag nur ein paar Reihen weiter links von mir. Die jungs wärmten sich noch ein bißchen auf, bevor es los ging.

Dann gab es eine kleine Eröffnungsshow mit viel Musik und einem Haufen Kids, welche die Fahnen der beiden Mannschaften schwenkten. War ganz nett anzuschauen.

Ich saß auch genau vor der riesigen Videoleinwand, auf der sie die ganzen Spieler vorstellten, in Katakana-Schrift und in Romaji, oder eben in arabischen Schirftzeichen.

Die beiden Jungs von der Botschaft erzählten mir am Tag zuvor, dass sie einen Empfang für den FC Bayern in der Botschaft gegeben hatten. Die Spieler sind aber nicht aufgetaucht, und Franz Beckenbauer und Ottmar Hitzfeld sollen an dem Abend auch nicht besonders gelaunt gewesen sein. Hatten wohl noch etwas Jetlag, wie Georg dann meinte!

Nach etwas Vorgeplänkel ging es dann endlich los. Doch sollte sich das Spiel als eine ziemliche Gähnnummer herausstellen. Boca konnte nicht und Bayern wollte anscheinend nicht!

Von den Bocca Juniors wurde recht früh einer vom Platz gestellt, doch selbst daraus konnten die Bayern kein Kapital schlagen. Das Spiel blieb über 90 Minuten torlos und musste somit in die Verlängerung.

Nach der ersten Halbzeit gesellte ich mich dann zu den Gajins in den Bayern Fanblock. Es waren so knapp 800 Fans mitgereist. Auch sie waren von der Leistung ihrer Mannschaft nicht sehr begeistert!

Sammy Kuffour machte dem ganzen Leiden dann ein Ende und machte die Kugel in der 4.Minute der Verlängerung rein. Die Boca Juniors hatten auch nicht mehr viel zu bieten und so war das ganze nach zwei Stunden dann gegessen. Trotzdem ein cooler Abend. War ziemlich komisch, soviele Deutsche auf einem Haufen zu sehen und mal wieder deutsch zu sprechen.

Sorry, das Bild ist leider etwas verwackelt. Die Bayern jubelten uns noch kurz zu und ich machte mich dann wieder auf den Heimweg nach Chiba um noch die anderen Deutschen zu treffen und um noch etwas Karaoke zu singen.