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Dienstag, 25.Dezember 2001 Hab heute wieder ausgeschlafen und war pünktlich im Büro. In Deutschland
ist ja Feiertag, doch interessiert das hier keinen. Ich muss die Woche ganz normal arbeiten und hatte dieses Jahr nur Glück, das Heiligabend auf einen
Montag fiel, und der 23.Dezember ein Sonntag war. Denn der 23. ist der Geburtstag des Kaisers und dieser ist nun ein Feiertag hier in Japan. Und wenn dieser auf einen Sonntag fällt, dann ist der folgende Montag
ebenfalls frei. Da aber Schulferien sind, findet auch kein Training statt und so sitze ich eben im Büro und schreibe meist Tagebuch, lerne japanisch, schreibe E-Mails oder surfe im Netz. Gestern habe ich mir meine zwei
neuen Bücher etwas genauer angeschaut und etwas Kanji gelernt. Ist wirklich nicht einfach und man weiß nicht genau, wo man anfangen soll. So ca. 50 Kanji kann ich bereits erkennen, doch haben sie ja meist mehr al
eine Bedeutung und ja nachdem mit welchem anderen Kanji sie zusammen stehen, spricht man sie auch anders aus. Dennoch ist das ganze sehr interessant und es macht Spaß sie zu lernen.
Um halb sechs hab ich mich dann aus dem Büro verabschiedet. Die meisten waren auch schon gegangen. Hab mich auf den Weg in die Innenstadt gemacht zu Eloise, der Schottin, die mich zusammen mit ein paar anderen
Freunden zum Weihnachtsessen eingeladen hatte. Hab den Wagen dann in einer Seitenstrasse geparkt und war um 18.30 Uhr bei ihr. Sie hatte ihren jüngeren Bruder Dominique aus Schottland zu Besuch, der allerdings einen
ziemlich heftigen schottischen Akzent hatte, dann waren noch zwei Austauschschüler da, Anthony aus Houston,Texas, 17, und Kim, aus Stockholm, Schweden, 18. Sie gehen hier für 10 Monate in eine High
School. War interessant, auch mal den Blickwinkel eines ausländischen Schülers von ihnen zu erfahren. Natascha aus Chizu war auch noch da, eine ALT aus Winnipeg, Kanada. Und zu guter letzt noch eine sehr nette
Japanerin, Tokiko, welche eine Grundschullehrerin ist und sehr gut Englisch spricht. Es gab dann Hähnchen mit Kartoffelpüree, Macaroni-Nudeln und Gemüse. Wir haben uns wirklich gut unterhalten und gegen später sind wir
noch ins Rongo Rongo zum Karaoke singen gegangen. Ich schätze, wenn ich nach Deutschland zurück gehe, wird Karaoke eines der Dinge sein, welche ich am meisten vermissen werde. Macht einfach einen riesen Spaß,
sich durch alte Songs zu singen. Zum Schluss musste ich wie immer noch Dschingis Khan auflegen, weil dieser Song hier in Japan noch immer populär ist und schon ein Klassiker und er neben 99 Luftballons von Nena
der einzige ist, den man hier auf deutsch singen kann. Gegen 23.30 Uhr waren wir dann fertig, ich hab Tokiko noch kurz nach hause gefahren, hab meiner Schwester und meinem Neffen noch schöne Feiertage per Telefon
gewünscht und danach hab ich noch etwas Football bis um 3 Uhr angeschaut. War ein gelungener Weihnachtsfeiertag, auch wenn ich hier nicht so richtig die Weihnachtsstimmung habe. Habe auch keinen Baum
und ohne Schnee und recht angenehmen Temperaturen kommt auch nicht so die Weihnachtsstimmung auf. |
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