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Dienstag, 2.April 2002 Diese Woche sieht bei mir morgens jeden Tag gleich aus. Morgens gegen 9 Uhr
aufstehen, sich kurz frisch machen, noch mal den Trainingsablauf fuer die Nakanogo durchgehen und dann rausfahren zur Schule, wo ich mein zweistündiges Training abhalte. Gegen 12 Uhr bin ich dann meist fertig, fahre
bei einem Popular vorbei und kaufe mir noch ein O-Bento zum Mittagessen. Fahre dann nach hause und habe noch circa 30 Minuten Zeit zum essen, dann muss ich auch schon wieder los ins Büro. Meistens schaue ich mir in der
Mittagspause eine Episode von Sex and the City an, die ich mir aus dem Netz runtergeladen habe. Dauert genau ein halbe Stunde und passt damit wunderbar. Im Büro bekam ich dann heute einen Anruf von Nicola Chilton, der
SEA Coordinator bei CLAIR für alle SEA´s in Japan. Sie organisiert alle Konferenzen der SEA´s. Die nächste Konferenz ist die Recontracting Conference in Tokyo vom 3.-5.Juni 2002. Ich habe mich ja als Assistant
beworben und wurde auch genommen. Zusammen mit einem Neuseeländer, welcher super cool drauf ist und auch sonst mächtig am wegschütten ist. So gesehen wird die Konferenz neben dem offiziellen Teil dann auch auf
interkultureller Ebene ein voller Erfolg werden. Das Hotel wird in Shinjuku liegen, was super ist zum abends ausgehen. Außerdem findet die WM ja
bereits statt und man wird sich wohl auch ein Spiel am Abend in irgendeiner Sports Bar anschauen können. Nicola rief also an um meine Präsentation durchzusprechen. Wir klärten dann das meiste und ich werde ihr nächste
Woche ein Outline schicken. Hab mich noch mit japanisch beschäftigt und bin um 16 Uhr bereits wieder gegangen, da ich ja den morgen über gearbeitet hatte. Außerdem fand heute abend auch unser Kangeikai statt, die
Begrüßungsfeier für unsere neuen Mitarbeiter. So wurde ich von Hirano gegen 17.30 Uhr abgeholt, nachdem ich mich zuhause wieder in den Anzug geworfen
hatte. Itani-sensei kam mit seinem Van vorbei und Hirano, die beiden neuen Jungs, Shimizu und Iwamoto, und meine Wenigkeit fuhren darauf zu der neuen
Wohnung unseres neuen Bosses Yokoyama-san. Dort durften wir gleich einmal irgendwelche Kisten bis in den zweiten Stock hoch schleppen! Hmm, er kommt
mir etwas soldaten mäßig daher, aber ich werde wohl eh nicht so viel mit ihm zu tun haben, wie das auch schon mit Mizuishi-san der Fall war. Im Anschluss
fuhren wir also in das Kneipenviertel von Tottori um dort die Feier in einem Hotelsaal abzuhalten. Dort angekommen durfte dann jeder eine Nummer ziehen und man wurde so zusammengewürfelt an die „Tische“ gesetzt. Es gab
wieder Kaiseki und die üblichen Reden unseres Oberbosses und die neuen stellten sich vor. Danach wurde gegessen und kräftig getrunken. Wie immer machte sich dann jeder daran, den Neulingen einzuschenken und etwas Small
Talk zu betreiben. Habe ich dann auch brav gemacht und mich mit meinen neuen Kollegen unterhalten. Mein neuer Supervisor war auch schon ziemlich
breit, doch unterhielten wir uns ganz gut miteinander. Er unterstützt meine Idee auch stark, zu verschiedenen Schulen zu fahren und dort über Deutschland zu sprechen und etwas Fußball zu unterrichten. Wie immer wurde
um 21 Uhr der Laden mit einer Abschlussrede dicht gemacht. Komisch, immer wenn es anfängt lustig zu werden, stellen sie den Biernachschub ein und man
macht Schluß und zieht zur zweiten Party weiter. Die jüngere Generation (zu der ich mich auch noch zähle, hüstel, hüstel) Zog dann ins Odeon, einem Izakaya, wo man essen und trinken konnte. Dort gab es dann noch etwas
Nachschub an essen und ich bestellte mir noch einen Long Island Ice Tea, von dem ich positiv überrascht wurde. Er wurde in einem Weizenglas gebracht, und
war auch super gemixt. Findet man nicht so oft in Japan. Nach weiteren 90 Minuten machten die ersten dann schlapp und gingen nach hause. Ich hab mich
dann verabschiedet und bin noch bei Tokiko vorbei. Hab dann auch bei ihr übernachtet, da ich gegen 3.30 Uhr aufstehen wollte und die Champions League anschauen wollte. Bin also um kurz nach halb vier aufgestanden und
schaute mir Bayern gegen Real Madrid an. Das Spiel war ganz gut und hielt mich einigermaßen wach. Bayern gewann in den letzten Minuten mit 2-1 und ich war um 6.30 Uhr wieder im Bett um noch bis 9.30 Uhr zu schlafen.
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